Nach Susanne Flach, Jan Wohlgemuth und Michael Mann stellen wir heute das vierte Mitglied unserer Jury vor: Kristin Kopf, Germanistin und Sprachbloggerin und schon zum zweiten Mal dabei. Sie promoviert derzeit am Deutschen Institut der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, wo sie auch Dozentin für Historische Sprachwissenschaft des Deutschen ist.
Kristin, was bringt dich dazu, schon zum zweiten Mal bei der Anglizismus-des-Jahres-Wahl mitzumachen?
Neben Ruhm und Geld vor allem die Chance, das Thema im öffentlichen Diskurs etwas zu verwissenschaftlichen.
Wirst du diesmal etwas anders machen?
Ich hoffe eigentlich, dieses Jahr alles sehr ähnlich machen zu können wie letztes Mal – das war nämlich ein Riesenspaß. Vor allem die blogübergreifenden Diskussionen haben mir sehr gut gefallen.
Womit beschäftigst du dich in deiner eigenen Forschung zur Zeit hauptsächlich? Und gibt es da eine Verbindung zur Anglizismus-des-Jahres-Wahl?
Frühneuhochdeutschen Komposita mit Anglizismen zusammenbringen zu wollen, wäre wohl ein ziemlicher Anachronismus. Französische und lateinische Fremdwörter und ihre Integration ins Sprachsystem sind aber bei meiner Arbeit immer wieder ein Thema.
Du beschäftigst dich ja nicht nur in deiner Forschung mit Sprache, sondern seit 2007 auch in deinem Blog [ʃplɔk]. Wie bist du zum/zur Bloggerin geworden?
Ich habe 2007 ein Praktikum gemacht, bei dem ich gigantische Mengen linguistischer Fachliteratur sortieren und vor allem auch lesen durfte. Fremde Stadt, viel Zeit und lauter Bücher voller skurriler Details – das Schplock war die logische Konsequenz.
Welche Themen beschäftigen dich beim Bloggen besonders?
Was ich an Sprache ganz besonders liebe, ist Variation, und entsprechend beschäftige ich mich beim Bloggen in erster Linie mit Sprachwandel, Dialekten und Sprachtypologie.
Und jetzt mal ganz unter uns: Dich stören Anglizismen doch auch manchmal, oder? Wenn du ehrlich bist, glaubst du doch auch, dass die deutsche Sprache durch das ganze Denglisch Schaden nimmt?
Nicht wirklich, das macht doch keinen Sinn.
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